Terra Preta – schwarze Erde

Die Terra Preta bleibt über hunderte Jahre fruchtbar, wie Funde in Südamerika beweisen.
Sie ist deshalb schwarz, weil Holzkohle enthalten ist.

Die Theorie
Die vielen feinen Kapillaren in der Holzkohle nehmen Nährstoffe  und Wasser auf, speichern diese und verhindern somit das Versickern. Die feinen Pflanzenwurzeln sind in der Lage sich diese bei Bedarf zu holen.
Es existieren viele „Anleitungen“ und Meinungen über die Herstellung, die durch die Unterschiede etwas verwirren können.
Diese schwarze Erde kann nach meinen Erfahrungen auf unterschiedlichste Weise einfach hergestellt werden. Das Wichtigste ist, dass die Nährstoffe der zu kompostierenden Stoffe in die Holzkohle gelangen.

Diese Erde braucht nie ausgetauscht zu werden, da die Holzkohle alle Nährstoffe die in den Boden gelangen (Mulch), wieder aufnimmt.

Die Holzkohle
sollte möglichst fein sein (Staub bis ca. 4mm), da ansonsten weniger Kapillaren zugänglich sind und die gleichmässige Verteilung nicht möglich ist. Zu feiner Staub kann natürlich selbst auch wieder ausgespült werden. Um das zu verhindern hilft es auch den Boden ständig bedeckt zu halten (Mulch).

Bei der Beschaffung der Kohle würde ich darauf achten, dass der Köhler möglichst seinen eigenen Wald abseits der Industrie verarbeitet und auf keinen Fall Holzreste vom Werstoffhof etc. , da diese imprägniert oder durch Farben und Lacke hoch belastet sein können. Dadurch würde man sich erhebliche Mengen an Giftstoffen in seine Erde bringen.

Die Herstellung
ist nach meiner Erfahrung einfach und auf viele Arten möglich.
Die Holzkohle sollte möglichst trocken sein, damit sie aufnahmefähig ist.

Kompost
Beim Anlegen eines neuen Komposthaufens als Erstes eine Schicht Holzkohle (1-2cm dick) verteilen, damit sickernde Nährstoffe aufgefangen und gebunden werden. Danach gelegentlich eine dünne Schicht Holzkohle aufbringen, evtl. mit etwas EM besprühen und den neuen Kompost darüber verteilen. Den Rest erledigt die Natur. Wann und wie viel Holzkohle hängt von der Menge und Beschaffenheit des Kompostes ab.
Als Komposter bitte keine Kunststoffbehälter oder imprägnierten Hölzer verwenden!
Einer aus unbehandeltem Holz, Metall oder einfach ein Haufen sind in Ordnung. Wer Bedenken wegen der Keimfähigkeit evtl. „Unkräuter“ hat, sollte den Bokashi wählen.

Bokashi
Grundsätzlich gleiche Vorgehensweise wie beim Kompost, nur keine nassen oder flüssigen Stoffe einbringen. In den Bokashi können auch alle gekochte Essensreste und Brot (geschnitten). Da der Behälter verschlossen ist besteht auch keine Gefahr Tiere wie Ratten anzulocken.
Auch Bokashi wird auf viele verschiedene Arten hergestellt. Wichtig ist, dass der weisse Pilz die Biomasse „vorverdaut“. Am Besten einfach Versuche anstellen.
Der entstehende Pilz sollte weiss sein – dunkler Schimmelpilz und schlchter Geruch ist ein Zeichen dass was nicht in Ordnung ist – vermutlich ist der Behälter nicht luftdicht. Dann abdichten und mit EM erneut  versuchen.
weisser Bokashi-Pilz

Meine Erfahrung ist, dass nicht unbedingt ein Spezialbehälter mit Auslass etc. nötig ist. Ein luftdicht verschliessbarer Behälter ist ausreichend. Es ist darauf zu achten, dass keine nassen Sachen verwendet werden.
Wer aber sicher sein will, sollte sich eine Spezialbehälter besorgen oder basteln. Aber wenn möglich nicht aus Weichmacher-Kunststoff.
WICHTIG: Es entsteht einen Überdruck im Behälter! Damit dieser entweichen kann, sollte der Deckel nicht verriegelt, also nur aufgelegt und beschwert werden. Es könnte auch ähnlich wie der Sauerkrautherstellung mit einer Wasserrinne oder einem Gähraufsatz gelöst werden. Hauptsache es kann keine Luft ins Behälterinnere dringen.

Die Fäkalien mit zu verwenden erscheint sinnvoll und effektiv. Fäkalien wurden auch in der Originalerde Terra Preta gefunden. (da habe ich derzeit noch nicht die grosse Erfahrung, teile hier aber mit, was mir plausibel erscheint)
Grundsätzlich sind alle Ausscheidungen sehr wertvoll, da es sich meist um Stoffe handelt, die der Boden hergegeben hat und die logischer Weise dort fehlen. Der Organismus nimmt sich daraus so viel er braucht und der Rest wird „entsorgt“.
Was man dem Boden nimmt und nicht mehr zuführt, fehlt natürlich danach. Die Pflanzen können die Mineralien etc. nicht aufnehmen, da sie nicht mehr vorhanden sind. Ein Mangel entsteht. Die meisten Böden sind inzwischen davon betroffen, so dass jetzt viele Inhaltsstoffe in der Nahrung fehlen.
Der Irrsinn, dass diese wichtigen Bodenbestandteile über die Kläranlagen in die Meere gelangen, ist nicht nur mit ein Grund zur Verarmung der Böden, sondern führt gleichzeitig zur Überdüngung der Meere. Dies wiederum ist mit der Grund für das übermässige Algenwachstum im Meer. Aber das dürfte ja alles bekannt sein.
Bestimmter „Mist“ wie von z.B. Katzen ist nicht geeignet.
Was auch völlig ungeeignet ist, sind die Fäkalien von Lebewesen die Medikamente oder belastet Nahrung aufnehmen. Dies würde zur Anreicherung des Bodens von Giftstoffen führen. Auch bei einer Ernährung aus konventionellem Anbau oder Aufzucht würde ich sie nicht verwenden.
Um mit menschliche Fäkalien den Bokashi richtig herzustellen ist es wohl auf Dauer ratsam, sich ein Trennkloo anzuschaffen. Denn nur die Feststoffe sind geeignet.

Garten-„Abfälle“ – wie das der „zivilisierte“ Mensch nennt – bei uns ist das wertvoll 🙂
Bei mir kommt unter Laub-, Grasschnitt- oder Astschnitthaufen eine Schicht Holzkohle. Damit werden die wertvollen Nährstoffe in der Kohle gespeichert und ich habe später einen hervorragenden Terra Preta-Humus ohne viel Aufwand zur Verfügung.

Flüssig-Dünger
Das funktioniert auch, wenn Eile geboten ist.
Die Holzkohle in z.B. verdünnten Brennnesseldünger o.Ä. versenken und ein paar Tage voll saugen zu lassen. Die Konzentration sollte nicht zu hoch sein, da die feinen Wurzeln leiden könnten. Dann kann die Holzkohle schon in die Beete gemischt werden.
Diese Version ist aber wegen der Einseitigkeit der Inhaltsstoffe nicht so optimal. Wird später fleissig gemulcht und neue Terra Preta zugeführt, kann sie aber bedenkenlos zwischendurch eingesetzt werden.

Urin
Das Gleiche gilt nach meiner Meinung für Urin. Der konzentrierte Urin kann evtl. die feinen Wurzeln schädigen.
Im Internet gibt es mehrere Darstellungen in denen die Kohle mit Urin „aufgeladen“ wird. Da bin ich total skeptisch und dagegen. Urin enthält nicht die Vielfalt an Nährstoffen und kann ausserdem sehr belastet sein, da schliesslich die Nieren über den Urin das Gift aus dem Körper spülen. Die Holzkohle wäre dann nicht optimal gesättigt und kann weitere Nährstoffe nicht mehr aufnehmen, was eigentlich Sinn und Zweck der Terra Preta-Herstellung wäre. Aus dem Rest würde einfacher Kompost und keine Terra Preta.
Er kann ca. 1:8 verdünnt direkt als Dünger verwendet werden. Am Besten ist es über eine Schilfkläranlage o.Ä. Urin und andere im Haushalt anfallenden Flüssigkeiten zu reinigen und erst dann wieder dem Kreislauf zuzuführen.
Urin ist nicht in der Lage etwas zu „aktivieren“. Dazu ist aber EM in der Lage.

EM (Effektive Mikroorganismen)
Aufgrund der jahrelangen Erfahrungen mit EM, kann ich es in vielen Bereichen empfehlen.
In diesem Zusammenhang wirkt es sowohl im Kompost, als auch im Bokashi. Der Vorgang wird angeregt, sicherer und beschleunigt.

 

Wichtiger Hinweis zur Terra Preta:
Die Holzkohle muss vor dem Ausbringen auf den Beeten/Acker (mit möglichst ausgeglichenen) Nährstoffen angereichert sein. Ansonsten entzieht sie dem Boden die vorhanden Nährstoffe und es kann sogar vorkommen dass die Pflanzen eingehen.
Also ist es nicht ratsam, die Holzkohle einfach in die Beete oder den Acker zu mischen.

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